Wusstest du, dass es in jedem Ozean der Welt Buckelwale gibt? Jedes Jahr verlassen die Buckelwale der südlichen Hemisphäre ihre Nahrungsgründe in der Antarktis und schwimmen in die tropischen Gewässer Tongas, um sich zu paaren und ihre Jungen zur Welt zu bringen.
Zwischen Juni und Oktober, ist in Tonga Walsaison.
Ein Kindheitstraum wird wahr
Am frühen Morgen starteten wir unsere Expedition – wir waren offiziell auf der Suche nach Buckelwalen. Tonga ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo man mit diesen sanftmütigen Tieren ins Wasser darf. Unser Guide „Ash“ erklärte uns ausführlich, welche Reglen wir im Umgang mit diesen Riesen befolgen müssen. Er konnte uns viel über das Verhalten der Wale erzählen und beantwortete mit Freude alle unsere Fragen. In meinem Magen machte sich das Gefühl von Aufregung breit, denn mein Kindheitstraum war kurz davor, wahr zu werden.
Es vergingen einige Stunden und kein einziger Wal war in Sicht, nicht einmal ein "Blow" (eine Wolke oder Säule feuchter Luft, die gewaltsam durch das Blasloch ausgestoßen wird, wenn der Wal zum Atmen auftaucht. Bei einigen Walarten ist dies aus vielen Kilometern Entfernung sichtbar. Manchmal wird es auch als Ausguss bezeichnet, was den fälschlichen Eindruck erweckt, es handele sich überwiegend um ausgestoßenes Wasser). Es regnete stark, was die Sicht erschwerte und aufgrund des offenen Decks begannen wir zu frieren. Die erste Welle der Aufregung war offensichtlich verflogen, als plötzlich ein Buckelwal neben unserem kleinen Boot auftauchte. "Auftauchte" ist das falsche Wort, "sich aus dem Wasser katapulierte" beschreibt es besser. Es war ein vollständiger "breach" (wenn ein Wal seinen Körper aus dem Wasser schleudert und mehr als die Hälfte des Körpers erscheint). „Get ready! It's time to get in“ sagte unser Guide. Es ist ein absolutes Privileg mit diesen majestätischen Wesen im Wasser zu sein, aber nach diesem beeindruckenden "breach" hatte ich ehrlich gesagt ein wenig Angst... Muss ich mir Sorgen machen, dass der Wal neben oder wohlmöglich über mir "breached"?
Man nennt sie sanfte Riesen
Als ich erstmal im Wasser war, wurde mir schnell klar, warum diese Dinosurier ähnlichen Tiere nicht ohne Grund "sanfte Riesen" genannt werden. Sie bewegen sich so majestätisch im Wasser und sind dabei sehr vorsichtig im Umgang mit uns Menschen. Meine Angst war also völlig unbegründet!
Um unsere Chnace auf weitere Begegnungen zu erhöhen, sind wir mehrere Tage mit dem Expeditionsboot herausgefahren. Regen hatten wir nur am ersten Tag, danach zeigte sich Vava'u von seiner besten Seite. Sonnenschein, weniger Wind und viele interagierende Wale. Wir haben sogar eine Eskorte beobachten können (wenn ein oder mehrer Wale eine Walmutter mit Baby begleiten und beschützen). Außerdem konnten wir einem paarungsbereiten Männchen beim singen zuhöhren und mit Walkälbern interagieren, die in Begleitung ihrer Mütter waren.
Die Begegnung mit einem Buckelwalkalb ist und bleibt mein absolutes Highlight dieser Reise. Ganze 20 Minuten konnten wir mit einem sehr interessierten Kalb im Wasse spielen, bevor seine Mutter aus der Tiefe auftauchte. Nachdem sie ein paar tiefe Atemzüge geholt hatte, tauchte sie wieder in die Tiefe und erlaubte uns, noch etwas länger mit ihrem Baby zu spielen und zu tanzen. Ja, ganz richtig! Zu tanzen...
Tanz mit den Walen – der weiße Bauch
Was mich am meisten begeistert hat? Der Waltanz! Eine der Freediverinnen "Eleesa" trug ein weißes T-Shirt. Das Walbaby schien großes Interesse an ihr zu haben. Unser Guide "Ash" erklärte uns, dass das Walbaby eventuell "Eleesa" für ein kleines Walkalb hilelt, denn ihr weißes Shirt erinnerte tatsächlich an den Bauch eines Walbabys. Er sagte: "Wenn wir Glück haben, wird der Wal Eleesas Verhalten nachahmen". Und wir hatten Glück! Nachdem Eleesa einige Loopings machte, begann auch das Kalb sich im Wasser zu drehen und zu tanzen. Dieser Moment wird immer in meiner Erinnerung bleiben!
Walgesang und Unterwasserhöhlen
Ein weiteres Highlight unserer Reise nach Tonga waren die Unterwasserhöhlen (mariners cave & swallows cave), die man nur als Freediver erreichen kann. Noch völlig fasziniert von den atemberaubenden Anblick der Höhlen erklang dann noch der wunderschöne Gesang eines Buckelwalmännchens. Je tiefer ich abtauchte, desto lauter wurde der Gesang. Ich konnte eine leichte Vibration in meinem ganzen Körper spüren. Schnell holte ich an der Oberfläche noch einmal Luft, um wieder unter Wasser zu gehen, wo das Lied am schönsten klang.
Buckelwalmännchen produzieren einen komplexen Gesang von 10 bis 20 Minuten Dauer, den sie stundenlang wiederholen. Alle Männchen einer Gruppe produzieren das gleiche Lied. Dieses Lied ist jedes Jahr ein anderes.
Funfacts:
Buckelwale legen jedes Jahr typischerweise bis zu 25.000 km (16.000 Meilen) zurück
Weibchen sind mit 15–16 m (49–52 ft) etwas größer als ausgewachsene Männchen mit einer durchschnittlichen Länge von 13–14 m (43–46 ft)
Buckelwale erkennt man an der Unterseite und Hinterkante ihrer Schwanzflosse, denn sie sind genau wie ein Fingerabdruck
https://wildwhales.org/speciesid/whales/humpback-whale/
https://www.nationalgeographic.com/adventure/adventure-blog/2016/05/04/whos-that-whale-your-photo-could-help-i-d-a-humpback/
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